Ein Trupp Zimmerleute hoch oben im Gebälk eines Dachstuhls, Männer beim Löschen einer verheerenden Brandstatt, Holzhauer im Forst. Dergleichen hat die Landphotographen bewogen, ihre Kamera aufzustellen, eine frische Glasplatte einzulegen und das Ereignis für die Ewigkeit – oder doch für eine gewisse Dauer im Lichtbild festzuhalten.
Aber wer hat die Frauen bei ihrer Arbeit gesehen? Wenn sie am frühen Morgen in den Stall gegangen sind das Vieh zu melken, wie sie den Waschkessel vorgeheizt haben, damit heißes Wasser bereit war, wenn ein Waschtag beginnen sollte. Einige Bilder gibt es dennoch. Sie zeigen Frauen, die ihre Arbeit tun in Haus und Familie – und auch Männerarbeit. Ernst schauen sie aus den Bildern, hier in Ostbaiern, dem bäuerlichen Land südlich und nördlich der Donau, von Stephansposching bis Wesenufer, von Viechtach bis Simbach.
Nicht jede alte Photographie „von seinerzeit“ gibt ihr Geheimnis preis. Aber einiges konnte der Autor Martin Ortmeier noch erfragen, manches war in den Archiven zu ermitteln. Dem aufmerksamen Betrachter erzählen die Bilder aus längst vergangenen Zeiten. Details geben Hinweise auf Ort und Zeit, Anekdoten rufen das Leben zurück.