In einer Sonderausstellung des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin (24. November 2016 bis 27. Mai 2017) wird unter dem Titel MUSE MACHT MONETEN die Frage aufgeworfen, wie sich die Kunst im Spannungsfeld von Macht und Geld ihre Unabhängigkeit bewahren kann. „Künstler sein“ ist kein Beruf wie jeder andere. Es ist vielmehr eine besondere Daseinsform: Geprägt von Kreativität, Freiheit, Individualität und Inspiration, unterliegt das Künstlertum einer ständigen Bedrohung von außen: Fremdbestimmung und Existenzängste können in unserer beschleunigten, ökonomisierten Welt zu den Feinden eines jeden Kunstschaffenden werden.
Das Münzkabinett lässt nun die Künstler und hier insbesondere die Medailleure selbst zu diesem Themengeflecht zu Wort kommen. Was sind ihre Erfahrungen, Bedenken und Hoffnungen?
Mit dieser Schau können die Besucher des Bode-Museums erkunden, wie Künstler diesen Konflikt erleben, wie sie sich ihre Muse bewahren oder sich vom Moneten-Zwang befreien. Die Ausstellung dient daher nicht zuletzt als Plattform für Künstler, als Ort ihrer kritischen Auseinandersetzung mit Marktzwängen und Freiheit – und als Ort, an dem sie in einen Dialog treten können mit dem Markt, der ja nicht zuletzt von Besuchern der Ausstellung repräsentiert wird. Die Sonderausstellung erfüllt damit eine gesellschaftliche Aufgabe, nämlich der lebendigen Medaillenkunst ein Forum und den zeitgenössischen Künstlern ein Gesicht zu geben.
Dr. Alexa Küter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Münzkabinetts und Kuratorin der Ausstellung MUSE MACHT MONETEN.
Prof. Dr. Bernhard Weisser ist der Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin und Sprecher des Berliner Medailleurkreises.
Dr. Stefan Haupt ist selbständiger, auf das Urheberrecht spezialisierter Rechtsanwalt in Berlin und sammelt seit über 20 Jahren Kunst zum Thema Geld.